sein Ingenium, so hat schauen lassen und herfür ge-
brochen, das er kundig worden ist, vielen hohen, fur-
trefflichen, Hochgelarten Leuten in den Universiteten
Wittenberg und Leiptzig, wie denn auch die Brieff, so
an in von gelarten personen geschrieben, und was er
wiederumb Lateinisch und Deutsch, an solche hinwieder
geschrieben, ausweisen. Er ist bekant gewesen dem
Herrn D. Martino Luthero, D. Philippo Melanthoni.
D. Georgio Spalatino. so bey Hertzog Friedrichen Chur-
fürsten etc. Hochlöblicher gedechtnis, nicht der mienste
Förderer, der wieder auffgerichten Lehr halben, sinte-
mal er zurselben zeit sein Predicant und Diacon, ge-
wesen, Item, er ist kundig gewesen O. Joachimo Ca-
merario der auch sein sonderlicher freund gewesen, etc.
Und sonsten viel andern, in alserley faculteten, deren
noch etliche leben, Welche alle sich seines hohen ver-
stants und erudition verwundert, und in sonderlich ge-
liebt, wo er auch irgent einen gelarten Man, Priester
oder andern gewust, hat er nicht unterlassen mit dem-
selben kundschafft zumachen.
Und in Summa er achtet dis den furnembsten
Schmuck des Adels, Weisheit, verstandt, hoher Kunst,
und bevoraus der Himlischen Weisheit, als Göttlichs
worts, Item, mit furtrefflichen Tugenden andern vor-
gehen, das sey der rechte Adel, davon er auch seinen
Anfang habe, wie er denn mit schönen worten Latei-
nisch etwan, an einen guten freund Anno 1532. ge-
schrieben, und pfleget gern von hohen sachen der Reli-
gion, Policey und andern dingen, uber Tisch und son-
sten mit
C ij
sen mit verstendigen und gelarten, nutzliche gesprech
und Disputation zuhalten, und also mit andern zu con-
ferirn davon, Das war sein höchster lust und freud.
BEvoraus aber weiter, damit er grössere gelegen-
heit hab und förderung, seine studia gantz und richtig
zufüren, so hat er mit grossen unkosten dermassen im ein
eigne Bibliothecam erzeuget, die da wol viel herrlichen
Liebereien, mag gleich gehen. Und dazu einen sonder-
lichen schönen ort und Saal in seinem Schlos ausser-
lesen, und lustig zubereiten lassen, als er denn von Na-
tur zu sonderlicher reincklikeit und sauberkeit, geneigt
war. Dieselb Biblioteck nicht allein mit sonderlichen
Contrafactum, etlicher fürtrefflicher Personen Lutheri
Philippi, Jonae, Spalatini und anderer, auch Terrae Pa-
laestinae etc. so alles auff Tafeln von dem alten berum-
bten Meister Lucas Cranach, Maler und Burgermei-
ster etwan zu Wittenberg, seligen, der auch sein sonder-
licher Freund war, lieblich und Künstreich gemalt, ge-
schmückt, Sondern auch mit zweyen grossen Universal
Mappen totius orbis terrae, herrlich geziert.
[E]S hat aber weiter dis Edle gefes in die-
sem seinem grossen Studio, wie gemelt, nicht
seinen eignen privat lust, allein gesucht, oder im
allein hiemit gedient, Sondern Gott hat in auch ge-
braucht zu wolfart seiner Kirchen, gemeinen fried und
rhu in Weltlicher policey, und seiner unterthanen
mercklichen nutz.
DAvon